Selten waren wir von einer Region so beeindruckt wie von Patagonien. Die weite und karge Steppenlandschaft im Osten, die beeindruckenden Bergmassive der Anden mit dem riesigen Südlichen Patagonischen Eisfeld im Westen. Ausdauernd fegen starke Winde über das Land. Doch dort wo die Natur besonders rau ist, ist sie ja erfahrungsgemäß auch besonders schön.
Damit du für deine Reise in das atemberaubende Patagonien bestens vorbereitet bist, haben wir in diesem Beitrag viele nützliche Tipps und Infos sowie die Kosten unseres Roadtrips durch Patagonien mit dem Mietwagen für dich zusammengefasst.
Viele Informationen haben wir bereits in unseren 11 Fakten über Patagonien sowie in unserem ausführlichen Bericht über das Anmieten eines Mietwagens in Patagonien zusammengestellt. Schau gerne auch mal bei diesen Beiträgen rein.
Inhalt
- 1 Anreise nach Patagonien
- 2 Unsere Reiseroute im Überblick
- 3 Reiseführer für Patagonien
- 4 Lesestoff für deine Patagonien Rundreise
- 5 Mietwagen oder Bus in Patagonien
- 6 Camping in Patagonien
- 7 Wandern in Patagonien
- 8 Wetter & beste Reisezeit
- 9 Packliste für Patagonien
- 10 Geld und Preise in Patagonien
- 11 Kosten unserer Reise durch Patagonien
- 12 Fazit unseres Patagonien-Roadtrips
Anreise nach Patagonien
Die meisten Besucher landen per Flugzeug in Punta Arenas, da es die schnellste und oftmals auch günstigste Anreise ist. Für einen Roadtrip durch den Süden Patagoniens lohnt sich Punta Arenas übrigens auch am besten, denn nur hier haben wir einen bezahlbaren Mietwagen mit Grenzübertritt nach Argentinien buchen können. In diesem Punkt lohnt sich ein Start der Rundreise in Argentinien nur bedingt.
Die günstigen Airlines JetSmart und SKY sowie die deutlich teurere LATAM Airlines fliegen teilweise mehrmals täglich Punta Arenas von verschiedenen Städten in Chile an.
Aus Argentinien kommend, musst du immer in Santiago de Chile zwischenlanden, wenn du nach Punta Arenas möchtest. Alle Ziele in Patagonien werden nur aus dem jeweiligen Land angeflogen.
Wir sind mit SKY von Iquique (Tour durch die Atacama Wüste) über Santiago de Chile nach Punta Arenas geflogen. Eine günstige Airline mit guten Maschinen, jedoch mit einem chaotischen Check-In, denn die Warteschlangen an den Schaltern waren katastrophal lang! Sei darauf gefasst, mindestens zwei Stunden am Gepäckschalter anzustehen.
UNSER TIPP: Versuche auf dem Flug von Santiago de Chile nach Punta Arenas einen Fensterplatz links zu buchen. Bei klarer Sicht erhältst du atemberaubende Blicke auf das südpatagonische Eisfeld mit seinen Gletschern, Berggipfeln und den Vulkanen Chiles. Auf dem Rückflug durften wir diese geniale Aussicht genießen (dann Fensterplatz rechts!).
Unsere Reiseroute im Überblick
4 Wochen verbrachten wir in Süd-Patagonien und Feuerland, dieser wunderbaren Region am Ende der Welt. In dieser Zeit haben wir viele Wanderungen unternommen, an fantastischen Orten gecampt und unglaubliche Landschaften gesehen.
Wir wanderten im Torres del Paine Nationalpark, erklommen grandiose Aussichtspunkte am Mount Fitz Roy und Cerro Torre, staunten über den mächtigen Perito Moreno Gletscher ebenso wie über die märchenhaften Wälder bei Ushuaia. Wir beobachteten Magellan-Pinguine an der Atlantikküste und seltene Königspinguine auf Feuerland und genossen die Ruhe und Abgeschiedenheit dieser Region.
UNSERE KOMPLETTE ROUTE:
Roadtrip Süd-Patagonien und Feuerland – Unsere Reiseroute für 4 Wochen
Reiseführer für Patagonien
Einen guten Reiseführer für Patagonien zu finden oder gar zu empfehlen, fällt uns echt schwer. Wir hatten den Lonely Planet Reiseführer Argentinien* und den Stefan Loose Reiseführer Chile mit Osterinsel* gekauft und mit nach Patagonien genommen. Doch richtig glücklich waren wir mit dem Umfang der Informationen nicht. Zu wenig und zu kurz gehen die beiden Reiseführer auf diese wundervolle Region und die weniger bekannten Orte und Wanderungen ein.
Detaillierte Infos und Wanderungen enthalten die beiden Guides Chile auf eigene Faust* und Argentinien auf eigene Faust* von Steve Hänisch, auch wenn sie mehr auf Backpacker als auf Auto-Roadtrips zugeschnitten sind. Wir hatten sie allerdings nicht mit dabei.
Empfehlen können wir guten Gewissens den Rother Wanderführer Patagonien und Feuerland*. Er enthält eine große Auswahl an Tageswanderungen und mehrtägigen Trekkings in ganz Patagonien. Vom Klassiker bis zu weniger bekannten Juwelen abseits der ausgetretenen Pfade. Unser absoluter Kauftipp für wanderlustige Patagonien-Abenteurer.
Lesestoff für deine Patagonien Rundreise
- Patagonien: Von Horizont zu Horizont* von Carmen Rohrbach
- In Patagonien: Reise in ein fernes Land* von Bruce Chatwin
- Ende der Welt* von Thomas Pyczak
- Reise durch Patagonien* – Ein Bildband mit über 200 Bildern auf 140 Seiten
- Patagonien und Feuerland fürs Handgepäck*: Geschichten und Berichte – Ein Kulturkompass.
Mietwagen oder Bus in Patagonien
Patagonien auf eigene Faust zu bereisen ist sehr leicht, denn die Infrastruktur ist gut ausgebaut. Möchtest du nicht mit einem eigenen Mietwagen reisen, kommst du auch mit Bussen überaus bequem von A nach B. Unterschätze jedoch die Entfernungen nicht, denn Patagonien ist wirklich sehr groß.
Um Patagonien bestmöglich erkunden zu können, empfehlen wir dir unbedingt ein eigenes Fahrzeug. So bist du unabhängig und kannst jederzeit anhalten. Unseren Mietwagen haben wir über Sunny Cars* gebucht. Für unsere gesuchten Kriterien war es das mit Abstand beste Preis-Leistungs-Verhältnis für einen Mietwagen in Patagonien. Alle notwendigen Versicherungen sind bereits automatisch inkludiert, ein Zusatzfahrer und unbegrenzte Kilometer sind auch abgedeckt. Besonders wichtig war für uns eine möglichst hohe Deckungssumme der Haftpflichtversicherung (mind. 1 Mio. €) sowie die Erstattung des Selbstbehalts im Schadensfall.
Hier kannst du einen günstigen Mietwagen für deinen nächsten Roadtrip buchen: Sunny Cars*
Wir haben unseren Toyota RAV4 in Punta Arenas am Flughafen bei Hertz abgeholt und auch dort wieder abgegeben. Allrad haben wir trotz vieler Schotterstraßen nie gebraucht. Dennoch würden wir dir zu einem SUV mit hohem Radstand für deine Patagonien Rundreise raten. Mit einem normalen Auto sind die Schotterpisten eine Qual und die geringe Unterbodenfreiheit verzeiht dir keine tieferen Löcher.
MIETWAGEN IN PATAGONIEN:
Unsere Tipps und Infos zum Buchen eines Mietwagens in Patagonien
Camping in Patagonien
Offizielle Campingplätze mit sanitären Einrichtungen findest du insbesondere an touristischen Hotspots zur Genüge. Suchst du jedoch die Freiheit und kannst auf den Komfort einer heißen Dusche verzichten, ist Wildcampen eine tolle Alternative. Patagonien ist riesig und ein schönes Plätzchen für die Nacht findet sich meist recht schnell. Beachte jedoch, dass innerhalb von Nationalparks nur an ausgewiesenen Plätzen gezeltet werden darf.
Gesetzlich ist Wildzelten in Patagonien nicht ausdrücklich verboten, aber auch nicht ausdrücklich erlaubt. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Wildcamping immer toleriert wurde. Halte dich aber bitte an gewisse Regeln (die eigentlich selbstverständlich sein sollten):
Take nothing but pictures. Leave nothing but footprints. Kill nothing but time!
- Hinterlasse keinen Müll (Toilettenpapier unter einem Stein zu verstecken, zählt auch dazu)
- Respektiere die Natur und zerstöre sie nicht
- Zelte oder übernachte nicht auf Privatgrund
- Halte genügend Abstand zu Häusern und Siedlungen
Neben der Option des Wildcampings findest du im argentinischen Teil Patagoniens auch viele öffentliche Campingplätze, sogenannte „Camping Municipal“. Sie sind meistens sehr günstig (oder sogar kostenlos) und mit Barbecue-Plätzen ausgestattet. Die kostenlosen Plätze verfügen oft über einfache Plumpsklos. Halte einfach die Augen nach Schildern zu geeigneten Plätzen offen. Auch Maps.me hat uns immer wieder gut bei der Suche geholfen.
Wandern in Patagonien
Patagonien beherbergt einige der besten Wanderwege der Welt. Von kurzen Aufstiegen zu Aussichtspunkten, einfachen Tageswanderungen bis hin zu anspruchsvollen Mehrtages-Treks ist für jeden etwas dabei.
Am besten gefallen hat es uns am Lago Roca sowie in der Region um El Chaltén. Beide liegen im Los Glaciares Nationalpark in Argentinien und bieten unglaublich schöne Landschaften und Wanderwege. Auch der Torres del Paine Nationalpark und der Parque Nacional Tierra del Fuego lässt mit seinen vielfältigen Wandermöglichkeiten das Outdoor-Herz höher schlagen.
WANDERN IN PATAGONIEN:
Unsere schönsten Tageswanderungen in Chile & Argentinien
Wetter & beste Reisezeit
Patagonien ist ein Sinnbild von rauem Klima und plötzlichen Wetterumschwüngen. An einem Tag kannst du quasi alle vier Jahreszeiten erleben. Die starken Winde erreichen oftmals Geschwindigkeiten um die 100 km/h und sind gerade in den Sommermonaten von Dezember bis Februar keine Seltenheit. Nein, sie sind sogar an der Tagesordnung. Und selbst im Sommer kann es schneien und die Temperaturen können nachts unter den Gefrierpunkt fallen.
Die beste Reisezeit zum Wandern und Tiere bietet sich von November bis April. Das Wetter ist beständiger, es regnet kaum und der Himmel ist meist klarer. Doch ist es auch die Hochsaison. Wir waren im Dezember/Januar in Patagonien und hatten tatsächlich viel Sonne und nur 2 Tage Regenwetter. Mit 10-16°C war es tagsüber zwar nicht sommerlich warm und auch die Nächte waren oft sehr kalt. Doch insgesamt ist es sehr erträglich und allemal besser als Regen!
Alleine ist man an den touristischen Hotspots wie im Torre del Paine Nationalpark oder dem Wander-Mekka El Chaltén schon lange nicht mehr. Doch gibt es in Patagonien tatsächlich noch genügend abgeschiedene und ruhige Plätze zu entdecken. Selbst in der Hochsaison.
Packliste für Patagonien
Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Das hanseatische Sprichwort trifft auf Patagonien absolut zu. Durch das raue Klima empfehlen wir dir wind- und regenfeste Outdoor-Kleidung. Ebenso sollten eine leichte Daunenjacke, Fleece, Mütze und Sonnenbrille nicht fehlen. Das Zwiebelprinzip funktioniert in Patagonien hervorragend.
Geld und Preise in Patagonien
Die Preise für Lebensmittel sind ähnlich unserer Preise in Deutschland. Benzin ist mit rund 1€ pro Liter deutlich günstiger. Teuer sind vor allem die Eintrittspreise der großen Nationalparks (Torres del Paine, Glaciar Perito Moreno, Tierra del Fuego).
Kreditkarten werden nur in größeren Supermärkten und auch nicht an allen Tankstellen akzeptiert. Auch in einigen Nationalparks kannst du den Eintritt nur bar bezahlen. Du solltest also immer eine ausreichende Menge Bargeld dabeihaben.
UNSER TIPP: Kostenlos Bargeld abheben in Patagonien. Mit der gebührenfreien DKB Karte* kannst du weltweit kostenlos Bargeld abheben. Unser Reisebegleiter seit 2013.
Kosten unserer Reise durch Patagonien
Eines steht außer Frage: Patagonien ist ein kostspieliges Reiseziel. Allerdings lassen sich die Ausgaben mit einigen Einsparungen in einem gewissen Rahmen halten.
Unsere Ausgaben für vier Wochen in Patagonien beliefen sich für uns beide zusammen auf rund 4.200 € – also 2.100 € pro Person. Dabei hat der Mietwagen inklusive Versicherung, Grenzübertritt und Tanken natürlich den größten Teil ausgemacht.
Als Selbstversorger waren wir in der gesamten Zeit nur 3 Mal in Restaurants essen. Dadurch haben wir insgesamt wenig Geld für Verpflegung ausgegeben.
Mit Ausnahme von 3 Nächten auf kostenpflichtigen Campingplätzen (2 Nächte Torres del Paine für 60 € / 1 Nacht El Chaltén für 20 €) zelteten wir wild oder übernachteten auf kostenlosen Plätzen. So lässt sich eine Menge Geld sparen, jedoch muss man auch mit einer eiskalten Flusswasser-Dusche zurechtkommen.
Die Kosten unseres Patagonien Roadtrips dienen nur zur Orientierung. Nicht eingerechnet haben wir die Interkontinentalflüge von Deutschland nach Südamerika, da wir unsere Reise in Peru über Bolivien und die Atacama-Wüste starteten.
Unsere Kosten im Überblick:
- Mietwagen (4 Wochen): 2.500 €
- Permiso Argentina / Grenzübertritt (16-30 Tage): 200 €
- Tanken (gefahrene Strecke: 4.718 km): 500 €
- Verpflegung/Restaurants: 350 €
- Übernachtung: 80 €
- Eintritte für Nationalparks: 120 €
- Inlandsflüge (Santiago – Punta Arenas und zurück): 400 €
- Sonstige Ausgaben: 100 €
Fazit unseres Patagonien-Roadtrips
Patagonien zählt für uns zu den schönsten Regionen der Erde. Stundenlang starrten wir auf leuchtend türkisfarbene und milchblaue Gletscherseen, auf malerische Bergpanoramen und die unendlichen Weiten der Steppe und bekamen dennoch nie genug von diesen überwältigenden Landschaften. Sogar der ausdauernde und immer kräftige Wind, zu dem wir eine Art Hassliebe entwickelten, fehlt uns mittlerweile etwas. Patagonien ist ein ultimatives Paradies für alle Wanderer, Abenteuersuchende und Naturliebhaber.
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Weitere Tipps & Reiseberichte aus Patagonien
- Übersicht aller Patagonien Beiträge
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- Patagonien Geheimtipp: Das chilenische Feuerland
- Feuerland: Ushuaia & das Ende der Welt
Transparenz: Werbung / Affiliate Links
Für unseren Mietwagen in Patagonien haben wir von Sunny Cars* einen Rabatt erhalten. Vielen lieben Dank dafür! Daher enthält der Beitrag Werbung für diesen Kooperationspartner. Unsere persönliche Meinung und unsere Erfahrungen bleiben davon unberührt.
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