Der Plan stand schon seit Wochen fest. Wir wollten uns etwas gönnen und buchten einen (nicht gerade günstigen) Flug von Puerto Jiménez im Südwesten von Costa Rica hinüber in den Tortuguero Nationalpark im Nordosten des Landes. Ein Flug quer über Costa Rica musste traumhaft sein! Wir freuten uns wahnsinnig auf diesen Tag. Nur kam dieser Tag leider niemals, da die Airline kurz vor unserem Abflug sämtliche Flüge für die Zukunft stornierte. Seither üben wir uns in Geduld und warten auf die Rückerstattung des Flugpreises.
Es musste spontan ein Plan B her. Wir nahmen kurzerhand einen Mietwagen und düsten in Richtung Karibikküste, wo wir zwei Tage später unseren bereits vorab gebuchten Allrad-SUV entgegennehmen wollten. Den Besuch des Tortuguero Nationalparks mussten wir nun aus zeitlichen Gründen leider streichen.
Einmal quer durchs Land
Die 520 km lange Fahrt von Puerto Jiménez nach Puerto Viejo de Talamanca ist eine ordentliche Strecke – unser Navi berechnete sie mit 10 Stunden Fahrzeit. Tatsächlich dauerte sie jedoch mehr als 14 Stunden, da die vielen kurvigen Straßen ein Überholen der unzähligen und nur langsam vorankommenden Trucks regelmäßig unmöglich machte.
An der Pazifikküste entlang
Die neu asphaltierte Straße von der Osa Peninsula zur Panamericana verlockt häufig zu kurzen Stopps mit fantastischen Aussichten über den Golfo Dulce.
In Palmar Norte empfiehlt es sich, für einige Kilometer auf die Ruta 34 (Costanera Sur) abzubiegen und die wilden Strände von Uvita und Dominical zu besuchen. Diese sind vor allem bei Surfern sehr beliebt.
Am höchsten Punkt der Panamericana
Die wohl berühmteste Straße der Welt, die Panamericana, verläuft bis auf wenige Unterbrechungen von Alaska im hohen Norden bis nach Feuerland, der südlichsten Spitze des amerikanischen Kontinents. In Costa Rica, wo die Straße Carretera Interamericana genannt wird, erreicht sie rund 45 km nördlich von San Isidro de El General auf 3.451 m ihren höchsten Punkt, den Cerro de la Muerte.
Die kurvenreiche Straße windet sich durch atemberaubende Landschaften und kühle Nebelwälder. Bei der Fahrt über den Pass taucht man durch ein Meer aus Wolken und Nebel. Es bietet sich eine unglaubliche Sicht auf die schneeweiße Wolkendecke und man hat das Gefühl, als sitze man in einem Flugzeug. Die vielen schweren, überlangen Trucks und die waghalsigen Überholmanöver einiger Ticos erzeugen beim Genießen der Strecke leider einige Wermutstropfen.
Die zahlreichen Kurven und unzähligen Trucks erschweren das Vorankommen teilweise erheblich. So mussten wir die letzten 200 km bis zum Ziel (weitere 5 Stunden Fahrt) leider in der Dunkelheit zurücklegen.
Der Preis der Flexibilität: Endlich am Ziel, aber ohne Unterkunft
Total naiv und zuversichtlich, zügig eine Unterkunft zu finden, erreichen wir gegen 22:30 Uhr Cahuita. 90 Minuten und etliche verschlossene Türen später, sehen wir uns bereits im Auto übernachten. Die Ticos machen hier spätestens um 22 Uhr Feierabend, das gilt auch für Unterkünfte. Doch kurz bevor wir aufgeben, finden wir in Puerto Viejo eine Unterkunft, in der tatsächlich noch jemand an der Rezeption ist.
Unser Learning: Auf gar keinen Fall nach 22 Uhr mit der Suche nach einer Unterkunft beginnen. Und idealerweise vorab buchen – vor allem in der Hauptsaison! Das erspart viele Sorgen!
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