Seit langem wollten wir mal wieder in einer Bambushütte am Strand relaxen und außer essen, Strandspaziergängen und aufs Meer starren nix tun. Und ein paar Tage chillig am Strand rumliegen passte ja auch super in unseren entschleunigten Reisestil durch Vietnam.

Gesagt, getan! Und schon war der Flug von Da Nang nach Phu Quoc gebucht.

Übernachten auf Phu Quoc: Unsere Hotel-Tipps

Während sich südlich von Duong Dong am Long Beach ein großer Hotel-Komplex an den nächsten reiht, suchten wir weiter nördlich am Ong Lang Beach nach Ruhe und einer Unterkunft direkt am Meer. Eine Bambushütte wie man sie aus Thailand oder Malaysia kennt, wäre ein Traum! Doch solche „einfachen“ Unterkünfte – zudem noch in direkter Strandlage – suchst du auf Phu Quoc vergeblich. Wunderschöne Unterkünfte mit hohem Standard hat die Insel dennoch einige zu bieten.

Bereits zwei Tage vor unserer Ankunft auf Phu Quoc war die Auswahl an netten Unterkünften zu Preisen unter 50€/Nacht (trotz Nebensaison) äußerst bescheiden. Schließlich buchten wir zwei Nächte im Phu Quoc Green Land*, einer super schönen und gepflegten kleinen Anlage. Moderne geräumige Zimmer in mehreren Holzbungalows gruppieren sich in einem grünen Garten um einen Pool. Eigentlich herrlich zum Relaxen, jedoch lief von 7-22 Uhr pausenlos vietnamesische Lounge-Musik. So flüchteten wir mit den kostenlosen Fahrrädern direkt nach dem Frühstück Richtung Strand oder Dorf.

Auf unseren Streifzügen durch die nähere Umgebung fanden wir am zweiten Tag das Bo Resort*. Und buchten uns sofort für zwei Nächte ein. Endlich! Unsere geliebten Holzbungalows! Am Strand! Das familiäre Resort der französisch/vietnamesischen Besitzer hat weder Klimaanlage noch Pool und ist schon etwas in die Jahre gekommen. Doch punktet es mit direkter Strandlage und hübschen Bungalows, die angenehm verteilt im wunderschönen tropischen Garten mit Hanglage stehen. Auf der eigenen Veranda kannst du gemütliche Abende verbringen, dem Wind und den Wellen lauschen und die herrlichen Geräusche der Natur genießen.

Unsere Unterkünfte auf Phu Quoc:

• Phu Quoc Green Land*
• Bo Resort*

Falls du lieber in einem größeren Resort bleiben möchtest, kannst du hier viele weitere Hotels auf Phu Quoc entdecken: booking.com*

Der Schock mit Phu Quoc

Phu Quoc ist laut Eigenwerbung das ultimative Urlaubsparadies Vietnams. Eine Trauminsel mit tollen Stränden und klarem Wasser. Als wir in Da Nang ins Flugzeug steigen, sind wir voller Vorfreunde auf fantastische Strände, tropisches Feeling und romantische Sonnenuntergänge. Doch schon auf dem Weg vom Flughafen Phu Quoc in Richtung Norden wird unsere Traumvorstellung sprichwörtlich im Dreck erstickt.

Die Straßenränder sind gesäumt von Müll und rote staubige Erde überzieht die Landschaft. Grünflächen sind kaum vorhanden, obwohl wir in der Regenzeit unterwegs sind. Unsere Hoffnung auf tropische Strände geben wir aber nicht gleich auf. Denn in der Nähe größerer Ortschaften ist es in Südostasien ja häufiger nicht ganz so sauber. Als wir den Hauptort Duong Dong hinter uns lassen und dem Ong Lang Beach näher kommen, starren wir erwartungsvoll aus dem Taxi.

Doch leider Fehlanzeige. Das klare Wasser haben wir gefunden. Aber Traumstrände? Nicht wirklich! Überall Müll. Am Strand. Im Meer. Am Straßenrand. Nirgendwo in Vietnam haben wir es so schmutzig und zugemüllt erlebt wie hier im angeblichen Paradies Phu Quoc. Glühlampen, Plastikflaschen, Ölkanister, Angelhaken und unzählige Plastiktüten übersäen die Strände.

Saubere Strandabschnitte bieten einzig die Hotels und Resorts entlang der Küste. Links und rechts davon: Müll – teils angeschwemmt, teils selbst verursacht. Es lohnt sich also, an der Rezeption größerer Anlagen zu fragen, ob man den Privatstrand besichtigen und nutzen darf. Zumindest in der Nebensaison wurde uns dies gerne gestattet.

Doch auch im Wasser hielten wir permanent Plastiktüten in der Hand. Und selbst wenn wir versuchten, uns das ganze Desaster wegzudenken: das Feeling vom Traumstrand stellte sich einfach nicht mehr ein.

Aufgrund des Regens konnten wir keinen Roller leihen, um andere Teile der Insel zu erkunden. Die Strände der Westküste sollen jedoch die schönsten der Insel sein. Was wir leider keinesfalls bestätigen können.

Unser Fazit zu Phu Quoc

Überall auf Phu Quoc sprießen neue Mega-Bauprojekte, Luxusresorts, Golfplätze und Vergnügungsparks wie Pilze aus dem Boden. Wälder werden abgeholzt, Straßen werden zu Highways ausgebaut und der Inlands-Flughafen wurde bereits durch einen internationalen abgelöst. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Insel komplett zugebaut ist.

Phu Quoc befindet sich im Umbruch, ist längst nicht mehr die Trauminsel die sie einmal gewesen ist. Aber ist das nun der richtige Schritt in die Zukunft? Wird der Bau-Boom und damit einhergehende Tourismus etwa das allgegenwärtige Müllproblem lösen? Wohl kaum.

Phu Quoc ist sicherlich nicht der einzige Ort in Südostasien, der mit verschmutzten Stränden und Over-Tourismus zu kämpfen hat. Doch auf unserer Reise durch Vietnam hat uns die Insel echt geschockt – waren wir bis dahin doch überaus positiv überrascht von der Sauberkeit des Landes.

Das viel gepriesene Urlaubsparadies Phu Quoc war für uns die große Enttäuschung unseres Vietnam Urlaubs. Es tut uns wirklich leid, aber den Hype um die Insel können wir aufgrund des Erlebten absolut nicht nachvollziehen.

Wer einmal an der Müllverbrennungsanlage von Phu Quoc vorbeifährt, bekommt eine ungefähre Vorstellung davon, was die Insel in Zukunft bewältigen muss.

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